GARTENDENKMAL DER FÜNFZIGER JAHRE

Garten und Haus sind Teil einer „Intelligenzsiedlung“, die Anfang der 50er Jahre in Berlin-Pankow errichtet wurde, um ausgewählte Intellektuelle an die junge DDR zu binden. Die Anlage steht für einen politischen Neubeginn, gestalterisch setzt sie aber bekanntes Vokabular der 1920er und 1930er Jahre fort: Fließende Rasenformen, polygonale Steinplatten und blühende Stauden entsprechen dem vorherrschenden Wohngartenstil, wie er etwa durch Karl Foerster empfohlen wurde. Zu Beginn der Planung waren kaum noch bauliche Elemente aus der Entstehungszeit vorhanden.

Die Gartenkunst der Moderne nahm viele Bestandteile fernöstlicher Gartenkunst in sich auf, wie Trittsteine oder das ausgewogene Spiel von Wegform und Wegmaterial. Der Bauherr wünschte sich Anklänge japanischer Gärten, die sich nicht als plumpe Nachahmung im märkischen Sand entlarven. Für Berlin typische Charlottenburger Gehwegplatten und Bernburger Mosaikpflaster, handwerklich perfekt verarbeitet, verweisen in ihrer Anordnung auf asiatische Wurzeln.

Der sehr lange Hauptweg wird in drei Teile zerlegt. Eine Herangehensweise, wie man sie in japanischen Gärten findet. Baumstämmen gleich, liegen Wegflächen nebeneinander. Der Gehende ändert seine Richtung, die Monotonie langer Geraden wird vermieden. Ein kleiner Schwimmteich bildet ein Highlight des Gartens. Das Holzdeck wird zum Steg am Wasser. Ein Trittplattenweg lässt das Bassin aus einer ungewöhnlichen Perspektive erlebbar werden. Aus dem ehemals etwas steif angelegten Garten wird ein räumlich differenzierter Erholungsraum. Es entstehen spannende Aufenthaltsorte, wie beispielsweise ein Abendsonnenplatz.

Der erste Bauabschnitt wurde 2012 von Jörg Käding Garten- und Landschaftsbau umgesetzt.